Haus 05

Haus 5

Schmehausen Hausnummer 5, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im Dezember 1983

Informant: Fam. Rudolf Berdelmann

Hausstelle: Rudolf Berdelmann, Beruf: Metzger, Pächter der Hausstelle von 1922 – 1968, Pächter  zuvor Tiefzig früherer Besitzer Kattenbusch dann Griebsch Hamm.

Haus- Nr.: 5

Standort: Bis 1968 (Abbruch)

Flurbezeichnung: Küngrott, Braukkamp Flur 5.

Etwa 20m südöstlich an der Lindenstraße (heute Sie­genbeckstraße), etwa auf der Hälfte des Weges von der Einmündung des „Alten Weges“ in die Buskenstraße Anfang der Lindenstraße und dem Hellweg. Vom Nachbar Hausstelle Baukloh, Hsnr. 2, ca. 150m und ca. 80m (ab Gartenecke) von der Hausstelle Trost, Hsnr. 6, entfernt.

Beschreibung: Landwirtschaftliches Anwesen, Kotten. Ein mittleres, 2-geschossiges Ziegelfachwerkhaus mit beiderseitigem Spitzgiebeldach in S/0-Richtung, d.h. eigentlich S/0 – N/W-Richtung. S/0- = Wohnteil mit dem Hauseingang auf der Giebel­seite. N/W = Stallungen mit Dehlentür und Vorschöpsel eben­falls auf der Giebelseite zur Straßeseite. Giebeldreiecke verbrettert. Dehlenbalkeninschrift: (lt. Erinnerung) Eheleute Kattenbusch erbaut 1750 Meister König, Balkenverbleib unbekannt.

Maße: Länge 11m, Breite 9 m, Geschoß= 4- Gefach. Die ehem. Stallungen in diesem Fachwerkhaus waren schon vor dem Einzug der Familie Berdelmann umgebaut zu Wohnräumen. Bei den landw. Anwesen lagen grundsätzlich der Pferde­stall rechts und der Kuhstall links der Dehlentür wenn man eintrat. Links der Dehlentür war in Fachwerk, 1 1/2-gesch., noch ein Kuhstall angebaut, S/b-N/0-Richtung. An diesem in S/0 – N/W- Richtung, näher zur Straße hin, ein massiver Schweinestall mit Speicher. Von der Lindenstraße rechts in der Flucht des Fach­werkhauses, etwas nach Westen versetzt, stand eine Wagenremise worin sich auch der Holzstall befand.

Zufahrt: Von der Lindenstraße, heute Siegenbeckstraße, auf den Hof

Geschoßhöhe Größe: Unten 2,1m und oben 2m

Viehhaltung im Nebenerwerb um 1940: 2 Kühe, 8 Schweine, 30 Hühner dazu Hofhund und Katzen .

Sonstiges: Ein Ziehbrunnen stand an der linken Giebelseite des Vorderhauses; später Wasserpumpe im Haus; später Hauswasserversorgung. Der Gemüsegarten lag auf der Ostseite des Hausgrundstückes. Im Anbau des Wohnhauses befand sich der Backofen welcher bis Anfang der 50-er Jahre benutzt wurde. Rudolf Berdelmann und Frau aus Lienen Krs. Teck­lenburg, waren 1908 nach Posen Westpreußen gezogen und wurden nach dem ersten Weltkrieg ausgewiesen von den Polen. Zunächst fanden sie Unterkunft in Hamm­ Mark und ab 1922 bewohnten sie die vorstehende Haus­stelle in Schmehausen als Pächter. Bei dem Einschlag einer V 1- Rakete, kurz vor Weih­nachten 1944, bei der Hausstelle Schoppe, Hsnr. 46, so erinnert sich Rudolf Berdelmann jr., zeigte der „Hummelten Weg“ zwei Einschlagtrichter von ca. 8m Tiefe. Sitte war es früher, dass beim erstmaligen Eintritt in ein neues Haus, der Gast ein Hühnerei geschenkt bekam. Stadtarchiv Hamm, Akte Amt Rhynern Nr. 583 danach war um 1822 Erbherr bzw. Eigentümer des Hofes Schmehausen, Hsnr. 5: Frhr. von der Recke, Uentrop. An Gebäuden waren vorhanden: Wohnhaus und Backhaus Bewohner: Hermann Kattenbusch.

Nach Aufgabe der Pachtung (Abbruch), baute B. jr. in Uentrop, Im Ostenfelde Nr. 16 und zog hier am 28. September mit seiner Familie ein. Pächter vor Berdelmann, vor 1922, in Schmehausen war eine Fa­milie Melzig. Eine Tochter – heute Frau Mazolli, wohnt derzeit (1985), in Hamm, Rietzgartenstraße und dessen Tochter.